Steinheim. Die Berzirksliga-Handballer der SG Kuchen-Gingen konnten am vergangenen Wochenende beim TV Steinheim 2 mit 33:27 gewinnen. Vor allem in der Crunch-Time zeigte sich die SG nervenstark und setzte damit den Aufwärtstrend fort.
Die Vorzeichen verhießen nichts Gutes, Trainer Nico Schraml stand für die Auswärtspartie bei der Verbandsliga-Reserve am Albuch nur ein dezimierter Rumpfkader zur Verfügung. Neben Marco Haas, der sich nach einer Schulterverletzung aus dem Spiel gegen Bartenbach leider einer OP unterziehen musste und damit den Rest der Saison ausfällt, stand kurzfristig auch Becker aufgrund einer Erkältung nicht zur Verfügung. Auch Schraml selbst fiel am Spieltag aus gesundheitlichen Gründen aus und so traten acht Feldspieler, drei Torhüter und Aushilfscoach Martin Geiger die Reise in die Wentalhalle an. Die Favoritenrolle hatten damit die Gastgeber inne, die sich die Rolle auch selbst zuschrieben.
Dem Spiel der SG, die sich dann quasi von selbst aufstellte, merkte man dies allerdings nicht an. Den ersten Nadelstich setzte Kautzmann, der in der ersten Aktion des Spiels einen Siebenmeter parieren konnte und sich im Gedächtnis der Gastgeber als sicherer Rückhalt einbrannte. Freichel und Ambrosch eröffneten dann die Partie und stellten auf 0:2. Die Anfangsphase verlief recht ausgeglichen und bis zum 6:6 konnte sich keine Mannschaft absetzten. Dann rührte die SG in der Abwehr allmählich Beton an und Steinheim hatte zunehmend Probleme gegen den massiven 6-0 Riegel. Schnelle Tore von Schäffner, Franzisi, Scibik und Dubrowitsch ließen ein 6-9 auf der Anzeigetafel aufleuchten und brachten die SG damit erstmals mit drei Toren in Führung (15.). Steinheim hielt dagegen, doch die gute Abwehrarbeit ermöglichte es der SG immer wieder, leichte Bälle zu gewinnen und so die Führung auszubauen. Bei Fetzers 10:15-Führung wuchs der Vorsprung erstmals auf fünf Tore an (23.). Aufgrund einiger technische Fehler gegen Ende der starken ersten Halbzeit wurden dann die Seiten beim Spielstand von 23:17 gewechselt.
In der zweiten Halbzeit stellte Steinheim dann auf eine offensive 3-2-1 Abwehrvariante um, mit der die SG zunächst arge Probleme hatte, weiterhin im Spielfluss zu bleiben. Im Angriff wurden wiederum viele technische Fehler begangen, aber auch einfache Fouls nicht gepfiffen. Steinheim konnte so bis zum 16:18 aufschließen, bevor Ambrosch und Schäffner mit zwei schnellen Toren wieder auf 16:20 stellten und den alten Abstand wiederherstellten. Garant hierfür war wiederum die Abwehr, die im Verbund mit Torhüter Kautzmann die Angreifer immer wieder vor Herausforderungen stellte und so viel Stabilität ins Spiel der SG brachte. Bis zur 45. Spielminute hielt der Vorsprung, dann bäumten sich die Gastgeber vom Albuch nochmal auf und konnten bis zur 50. Spielminute auf 26:27 herankommen. Es war angerichtet für die Crunch-Time – in der die SG unter Anbetracht aller Umstände über sich hinauswuchs. Nach Ambroschs 26:28 schwor sich die Mannschaft in der anschließenden Auszeit nochmal ein und zeigte dann die größte Geschlossenheit, als es wirklich drauf ankam. Die Abwehr stand wie eine Mauer und war in den folgenden Minuten unüberwindbar für die Gegner, im Angriff nutzten dann Freichel, Schäffner im Gegenstoß und Dubrowitsch vom Kreis die sich bietenden Chancen. 26:31 bei noch drei verbleibenden Minuten – der Deckel war drauf und die SG stimmte sich mit den abschließenden Toren zum 27:33-Endstand langsam darauf ein, einen äußerst wertvollen und hochverdienten Sieg des Willens über einen schlagbaren Gastgeber zu feiern.
SG Kuchen-Gingen: Kautzmann, Rus, Salvaggio im Tor; Schäffner (5), Ambrosch (9/1), Freichel (6), Scibik (4), Fetzer (1), Franzisi (4), Dubrowitsch (3), Zasada (1)
Zeitstrafen: SG Kuchen-Gingen: 2 (Freichel, Zasada), TV Steinheim 2: 1
Siebenmeter: SG Kuchen-Gingen: 2/1, TV Steinheim 2: 7/5